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Peter Barth/Ulrich Pesendorfer

Praxishandbuch des neuen Erbrechts

1. Aufl. 2016

ISBN: 978-3-7073-3471-5

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Dokumentvorschau
Praxishandbuch des neuen Erbrechts (1. Auflage)

Pesendorfer, Ulrich

S. 4Das Erbrechts-Änderungsgesetz 2015 (ErbRÄG 2015) hat eine längere Geschichte, auch wenn am Ende der Gesetzwerdungsprozess überraschend zügig vorangegangen ist. Mit diesem Beitrag sollen die Entstehung der Reform sowie die Hintergründe und Ziele beleuchtet werden. Diese können auch für die Auslegung des Gesetzeswerks bedeutend sein. Internationale Aspekte (insb die Begleitregelungen zur EuErbVO) bleiben hier weitgehend ausgeklammert.

I. Entwicklung des Erbrechts bis zur Reform 2015

A. Entwicklung des erbrechtlichen Gesetzesbestands

Die Stammfassung der erbrechtlichen Vorschriften im ABGB stammt aus dem Jahr 1811. Seither wurde das Erbrecht zwar immer wieder, aber nur punktuell novelliert.

So erfolgten durch die sog dritte Teilnovelle im Jahr 1916 einige wichtige Änderungen: Dem Ehegatten, dem bis dahin nur ein „Erbnießbrauch“ zugekommen war, wurde erstmals ein „echtes“ Erbrecht eingeräumt. Mit wurden Ehegatten in den Kreis der pflichtteilsberechtigten Personen aufgenommen. Mit der Reform im Jahr 1989 erfolgte die erbrechtliche Gleichstellung der unehelichen mit den ehelichen Kindern. Das FamErbRÄG 2004 reduzierte das mündliche Testament auf eine Notform. Die ...

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