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Wertpapierwissen für die Praxis

1. Aufl. 2024

ISBN: 978-3-7073-4886-6

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Wertpapierwissen für die Praxis (1. Auflage)

S. 177Teil 4: Spezielle Anleihen und Unternehmenswertpapiere

1. Hybrid-Anleihen

1.1. Wesen

Seit einigen Jahren begeben Unternehmen vermehrt sog „Hybrid-Anleihen“, die in den Grundzügen Genussscheinen (nach AktG) ähneln.

Hybridanleihen sind eine Finanzierungsmöglichkeit zwischen Eigen- und Fremdkapital (daher „hybrid“):

  • der Fremdkapitalcharakter erlaubt die Absetzbarkeit der Zinszahlungen als Aufwand,

  • die Nähe zum Eigenkapital erlaubt die (teilweise) Anrechnung als Eigenkapital und verbessert dadurch die unternehmerischen Finanzkennzahlen.

Der große Vorteil von Hybridanleihen besteht darin, dass Ratingagenturen das Hybridkapital – je nach Ausstattung 50 bis 75 % – als Eigenkapital im Ratingprozess ansetzen, wodurch sich trotz „Fremdkapitalaufnahme“ die (für das Rating relevante) Eigenkapitalquote verbessert.

1.2. Merkmale

Um als Eigenkapital angerechnet werden zu können, sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:

1.2.1. Späte oder fehlende Fälligkeit

Hybridanleihen müssen eine sehr lange oder unendliche („perpetual“) Laufzeit haben. Die Ratingagenturen akzeptieren jedoch eine (erstmalige) Ausstiegsmöglichkeit des Emittenten in Form eines Kündigungsrechts (= Call-Option) nach (in der Regel) 10 Jahren. Na...

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