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VwGH vom 24.03.2011, 2008/09/0030

VwGH vom 24.03.2011, 2008/09/0030

Betreff

Der Verwaltungsgerichtshof hat durch den Vorsitzenden Senatspräsident Dr. Sulyok und die Hofräte Dr. Rosenmayr und Dr. Strohmayer als Richter, im Beisein der Schriftführerin Mag. Perauer, über die Beschwerde des K, vertreten durch Klein, Wuntschek Partner Rechtsanwälte GmbH in 8013 Graz, Kaiser-Franz-Josef-Kai 70, gegen den Bescheid des Unabhängigen Verwaltungssenates Wien vom , Zl. UVS- 07/A/1/1240/2007, betreffend Bestrafung wegen Übertretung des Ausländerbeschäftigungsgesetz (weitere Parteien: Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Bundesminister für Finanzen), zu Recht erkannt:

Spruch

Die Beschwerde wird als unbegründet abgewiesen.

Der Beschwerdeführer hat dem Bund Aufwendungen in Höhe von EUR 57,40 binnen zwei Wochen bei sonstiger Exekution zu ersetzen.

Begründung

Mit dem - nach Durchführung einer öffentlichen mündlichen Verhandlung - im Instanzenzug ergangenen, vor dem Verwaltungsgerichtshof angefochtenen Bescheid der belangten Behörde vom wurde der Beschwerdeführer schuldig erkannt, er habe es als handelsrechtlicher Geschäftsführer und somit als zur Vertretung nach außen Berufener der G. GmbH (Anonymisierungen durch den Verwaltungsgerichtshof) mit Sitz in Wien gemäß § 9 Abs. 1 VStG zu verantworten, dass diese Gesellschaft drei näher bezeichnete ausländische Staatsangehörige von bis zumindest mit der Verteilung von Werbemitteln beschäftigt habe, obwohl für diese Ausländer keine der im Einzelnen aufgezählten arbeitsmarktrechtlichen Bewilligungen bzw. Bestätigungen ausgestellt gewesen seien.

Über den Beschwerdeführer wurden nach dem ersten Strafsatz des § 28 Abs. 1 Z. 1 lit. a iVm § 3 Abs. 1 Ausländerbeschäftigungsgesetz (AuslBG) drei Geldstrafen zu je EUR 1.600,--, falls diese uneinbringlich sind, drei Ersatzfreiheitsstrafen von je eine Woche vier Tagen und fünf Stunden, verhängt.

Gegen diesen Bescheid richtet sich die Rechtswidrigkeit des Inhaltes und Rechtswidrigkeit infolge Verletzung von Verfahrensvorschriften geltend machende Beschwerde.

Die belangte Behörde legte die Akten des Verwaltungsverfahrens vor und beantragte die kostenpflichtige Abweisung der Beschwerde.

Der Verwaltungsgerichtshof hat erwogen:

Die vorliegende Beschwerde und der damit angefochtene Bescheid gleichen in den entscheidungswesentlichen Einzelheiten jenen Beschwerden und jenen angefochtenen Bescheiden, die den hg. Erkenntnissen vom , Zl. 2008/09/0105, vom , Zl. 2008/09/0082, und vom , Zl. 2007/09/0168, zu Grunde lagen. Diese Erkenntnisse, auf welche gemäß § 43 Abs. 2 zweiter Satz VwGG verwiesen wird, betrafen wie im Beschwerdefall die Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften als Verteiler von Zeitungen oder Werbematerial. Die in diesen Erkenntnissen ausgeführten Gründe treffen auch für den vorliegenden Beschwerdefall zu.

Hinsichtlich der vom Beschwerdeführer gerügten Unterlassung der Einvernahme nicht näher angeführter Mitarbeiter bzw. Vertragspartner des vom Beschwerdeführer vertretenen Unternehmens, welche "als unmittelbare Kenner der tatsächlichen Abläufe konkrete Angaben dazu machen hätten können, ob sich der Ausländer tatsächlich seines Vertretungsrechtes bedient und auch Aufträge von anderen Unternehmen übernommen habe", ist zu bemerken, dass der Beschwerdeführer in der Verhandlung vor der belangten Behörde nicht die Einvernahme weiterer Zeugen beantragt hat, die Beweisrüge läuft somit auf den bloß unsubstanziierten Vorwurf eines nicht erhobenen Erkundungsbeweises hinaus.

Dass die Berufungsbehörde bei der Strafbemessung ihren Ermessensspielraum überschritten hätte, kann im Hinblick auf die Beschäftigungsdauer nicht gefunden werden.

Die Beschwerde war daher gemäß § 42 Abs. 1 VwGG als unbegründet abzuweisen.

Die Entscheidung über den Aufwandersatz beruht auf den §§ 47 ff VwGG iVm der VwGH-Aufwandersatzverordnung 2008, BGBl. II Nr. 455.

Wien, am

Fundstelle(n):
JAAAE-76402