Handbuch Wirtschaftsprüfung
1. Aufl. 2019
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S. 8941. Einleitung
Die Einrichtung eines Prüfverfahrens für die Rechnungslegung von Unternehmen, deren Wertpapiere zum Handel an einem geregelten Markt zugelassen sind („kapitalmarktorientierte Unternehmen“), durch das Rechnungslegungskontrollgesetz (RL-KG) erfolgte in Umsetzung der VO 1606/2002/EG („IAS-VO“) der Europäischen Gemeinschaften aus dem Jahr 2004, welche für solche Unternehmen die verpflichtende Anwendung der internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) vorschreibt. Ziel ist es, das Vertrauen in den österreichischen Kapitalmarkt und – wie in den ErlRV festgehalten – die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs weiter zu stärken.
Das RL-KG wurde im Dezember 2012 im österreichischen Nationalrat beschlossen und ist mit in Kraft getreten. Das Gesetz war erstmals auf Abschlüsse und sonstige vorgeschriebene Informationen des Geschäftsjahres anzuwenden, das am endet.
Das Enforcement-Verfahren wurde in Österreich als zweistufiges Verfahren eingeführt, wobei die erste Stufe privatrechtlich durch die österreichische Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR) und die zweite Stufe durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) behördlich geführt wird. Die OePR wurde vom Bundesminister für ...