SWK-Spezial Verrechnungspreisdokumentationspflichten
1. Aufl. 2017
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S. 1Vorwort
Zunehmend aggressivere Verrechnungspreisgestaltungen einiger (vieler?) (Groß-)Konzerne riefen die G20 auf den Plan, um internationale Steuerplanungen strenger zu regulieren. Die OECD und die G20-Länder haben einen 15-Punkte-Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewinnverkürzung und Gewinnverlagerung („Base Erosion and Profit Shifting“, BEPS) veröffentlicht. Im Rahmen des Aktionspunkts 13 wurde das Thema „Dokumentation“ umfassend bearbeitet und ersetzt nunmehr Kap V OECD-VPG. Die OECD formuliert folgende drei Ziele für die Dokumentation von Verrechnungspreisen: Steuerehrlichkeit, Risikoabschätzung, Vollständigkeit.
In Österreich wurde im Sommer 2016 in Umsetzung dieser Bestimmungen das Verrechnungspreisdokumentationsgesetz (VPDG) erlassen. Dieses verpflichtet Unternehmen mit Umsätzen über 50 Mio €, ein Master File bzw ein Local File zu erstellen. Aber auch die viel größere Anzahl an Unternehmen mit geringeren Umsätzen (unsere KMU) muss dokumentieren. Die Bundesabgabenordnung (BAO), aber auch die Verrechnungspreisrichtlinien (VPR) 2010 bieten hier nur eine Erstorientierung.
Erfüllt der Abgabepflichtige die gesetzlich verankerten Dokumentationsvorschriften nicht, drohen – neben dem Risiko von...