SWK-Spezial Die gründungsprivilegierte GmbH
1. Aufl. 2014
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Vorwort
Nur acht Monate nach der Herabsetzung des gesetzlichen Mindeststammkapitals im Zuge des GesRÄG 2013 hat der Gesetzgeber die Anforderungen an die Gründung einer GmbH mit dem AbgÄG 2014 abermals geändert. Das Mindeststammkapital wurde mit März 2014 wieder auf EUR 35.000 angehoben, gleichzeitig aber in Form der Gründungsprivilegierung die zeitlich befristete Möglichkeit geschaffen, eine GmbH mit einem verminderten Kapitalbedarf von bloß EUR 5.000 zu gründen. Erst mit dem Wegfall dieses Gründungsprivilegs (spätestens zehn Jahre nach der Gründung) entstehen die Einlagepflichten der gründungsprivilegierten Gesellschafter zur Gänze und wird die gründungsprivilegierte GmbH zu einer GmbH ohne Privilegierungen.
Der Weg, den der österreichische Gesetzgeber mit dem AbgÄG 2014 gewählt hat, stellt einen vor allem fiskalpolitisch motivierten Kompromiss dar. Die dogmatische Fundierung der gründungsprivilegierten GmbH ist er dabei ebenso schuldig geblieben wie deren Einbettung in das System des GmbH-Rechts. Die von Johannes Zollner in dem von Michael Gruber und Friedrich Harrer herausgegebenen Kommentar zum GmbH-Gesetz bearbeitete Kommentierung zu § 10b war Anstoß für eine umfassende Auseinandersetzung...