Immobilienbewertung im Steuerrecht
3. Aufl. 2016
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S. 1I. Einleitung
A. Problemstellung
Die Bewertung von Immobilien im Steuerrecht ist ein kompliziertes und höchst kontroversiell diskutiertes Thema. Die Bedeutung ergibt sich daraus, dass bei den Wertermittlungen des Teilwertes, des gemeinen Wertes und der fiktiven Anschaffungskosten eine Immobilie zu bewerten ist. Im Rahmen des ermittelten Gesamtkaufpreises hat eine Aufteilung auf die steuerlichen Wirtschaftsgüter „Grund und Boden“ und „Gebäude“ zu erfolgen. Beim Gebäude schließt sich die Ermittlung der Restnutzungsdauer an.
Wie sich aus der Fülle der Judikatur und Literatur zeigt, sind schon die Definitionen der einzelnen Werte umstritten, jedenfalls aber die steuerlich korrekte Anwendung von verschiedenen Bewertungsmethoden zur Ermittlung der genannten Werte. Dies ist umso problematischer, als sich an die korrekte Ermittlung eine Fülle von steuerlichen Konsequenzen knüpft: Man denke etwa an die Ermittlung von Veräußerungserlösen, von Anschaffungskosten, die bei späteren Veräußerungen zur Aufdeckung von stillen Reserven führen können, und an die Ermittlung der Bemessungsgrundlage für die Absetzung für Abnutzung.
Betrachtet man die einschlägige Judikatur, so zeigt sich oftmals, dass die p...