Der gestörte Bauablauf
1. Aufl. 2016
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S. 32011. Erfolgsfaktoren für die Durchsetzung von Mehrkostenforderungen bei gestörtem Bauablauf
In der Praxis zeigt sich, dass die erfolgreiche Durchsetzung von MKF bei gestörten Bauabläufen in der Regel zunächst davon abhängt, ob die Projektbeteiligten, vor allem auf der Seite des AN, den gestörten Bauablauf erkennen. Das klingt trivial, ist aber oft gar nicht so einfach. Wenn man sich die Definition der Störung der Leistungserbringung in Erinnerung ruft, so ist der Ausgangspunkt stets das Bau-Soll. Die Störung ist eine Leistungsabweichung, die keine Leistungsänderung ist (es liegt keine Anordnung des AG vor) und nicht aus der Sphäre des AN herrührt. Die Leistungsabweichung ist daher eine Veränderung des Leistungsumfangs (= Bau-Soll). Die Kenntnis des Bau-Solls, vor allem der dem Vertrag zugrunde liegenden Umstände der Leistungserbringung, ist daher eine wesentliche Voraussetzung, um Störungen und gestörte Bauabläufe sowie ihre Folgen zeitnah zu erkennen. Hier besteht die erste Schnittstelle zwischen der Tätigkeit des Juristen, der die Regeln der Vertragsauslegung beherrscht, und des Technikers, der diese Regeln fachgerecht umsetzen muss.
Am Beginn des Projekts sollte als Teil der Arbeit...