Einführung in die Unternehmensbewertung
1. Aufl. 2011
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S. 2457. Vergleichsverfahren
7.1. Übersicht
Den Vergleichs- oder Multiplikatorverfahren liegt die Annahme zugrunde, dass Unternehmen, die hinsichtlich ihrer wesentlichen Parameter (Geschäftsgegenstand, Größe, Ertragslage etc.) vergleichbar sind, auch vergleichbare (potentielle) Marktpreise haben.
Formal wird in einem ersten Schritt aus dem (bekannten) Marktpreis und einer Referenzgröße eines vergleichbaren Unternehmens eine Verhältniszahl, der „Multiplikator“ ermittelt. In einem zweiten Schritt wird die Referenzgröße des zu bewertenden Unternehmens (Bewertungsobjekt) mit diesem Multiplikator multipliziert, um den potentiellen Marktpreis zu erhalten:
(75)
(76) MultVerglUnt · RefGrößeBewObj = MarktpreisBewObj
Als Referenzgröße kommen hierbei im Allgemeinen
Ertragsgrößen (z.B. EBITDA, EBIT, Jahresüberschuss),
Substanzgrößen (z.B. Buchwert Eigenkapital) und
operative Größen (z.B. Kundenzahl)
in Betracht.
Nachdem die Unternehmensbewertung zukunftsorientiert ist, sind hierbei grundsätzlich zukünftige Einschätzungen der Referenzgrößen heranzuziehen.
Als Marktpreis ist – abhängig von der angewandten Referenzgröße – entweder der Marktpreis des Gesamtunternehmens (Enterprise Value) oder der Marktpreis des Ei...