Nachhaltigkeit im Wirtschaftsrecht
1. Aufl. 2023
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Marc-Philippe Weller/Theresa Hößl/Carolina Radke
1. Einführung
Die Klimakrise ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Mit ihr drohen eine Zunahme von Extremwettereignissen, ein Anstieg des Meeresspiegels und die Beschleunigung des Artensterbens. Nicht zuletzt bedingt die Erderwärmung soziale Spannungen und politische oder sogar bewaffnete Konflikte.
Diesen Zusammenhang sieht auch der italienische Kassationsgerichtshof; er erkennt den Klimawandel – trotz ansonsten strenger Zuwanderungspolitik – als Grund für die Gewährung humanitären Schutzes grundsätzlich an. Das könnte bis zum Jahr 2050 über 200 Millionen Menschen betreffen, die aufgrund von Extremwettereignissen ihre Heimatländer verlassen.
1.1. Der völkerrechtliche Rahmen: Das Pariser Abkommen (2015)
Die Klimakrise muss deshalb gobal zu meistern gesucht werden und ist im ersten Schritt über das Völkerrecht zu lösen. Ein wichtiger Meilenstein ist dabei das „Pariser Abkommen“ aus dem Jahr 2015. Es verpflichtet in seinem S. 145Artikel 2 die Signatarstaaten, Maßnahmen zu ergreifen, um den Temperaturanstieg auf idealerweise 1,5 °C zu begrenzen. Die internationalen Weltklimakonferenzen (sog „Conferences of the Parties“, COPs) im Nachgang z...