Nachhaltigkeit im Wirtschaftsrecht
1. Aufl. 2023
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1. Einleitung
Im Dezember 2019 stellte die Europäische Kommission den europäischen „Green Deal“ vor, der den Übergang zu einer modernen, ressourceneffizienten und klimaneutralen Volkswirtschaft einleiten soll. Im Mittelpunkt steht das Bekenntnis, Europa bis zum Jahre 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent umzugestalten. Zur Verwirklichung dieses ambitionierten Zieles sind umfangreiche Investitionen in nachhaltige Technologien notwendig. Um die hierfür erforderlichen Informationen für unternehmensinterne und -externe Entscheidungsträger zur Verfügung zu stellen, verabschiedete die Europäische Union im Juni 2020 die EU-Taxonomie-Verordnung (im Folgenden EU-Tax-VO). Diese stellt ein einheitliches Klassifizierungssystem für ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten dar und fungiert so als Bindeglied zwischen Kapitalmarkt und Realwirtschaft. Demzufolge ist gemäß Art 1 Abs 2 EU-Tax-VO die Einhaltung der Vorgaben sowohl für Finanzmarktteilnehmer:innen im Anwendungskreis der Offenlegungsverordnung (Offenlegungs-VO) als auch für große, kapitalmarktorientierte Unternehmen im Anwendungskreis der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) bzw zukünftig der Corporate Sustainability Reporting...