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OGH vom 28.08.2013, 5Ob52/13b

OGH vom 28.08.2013, 5Ob52/13b

Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten Hon. Prof. Dr. Danzl als Vorsitzenden, die Hofrätinnen Dr. Hurch und Dr. Lovrek sowie die Hofräte Dr. Höllwerth und Mag. Wurzer als weitere Richter in der Grundbuchsache der Antragsteller 1. Mag. C*****, 2. E*****, 3. M*****, 4. M*****, alle vertreten durch Mag. Alois Pirkner, Rechtsanwalt in Tamsweg, wegen Einverleibung einer Dienstbarkeit ob der EZ ***** GB *****, über den Revisionsrekurs der H*****, vertreten durch MMag. Dr. Christian Reich als Substitut des öffentlichen Notars Dr. Karl Homma in Graz, gegen den Beschluss des Landesgerichts Salzburg als Rekursgericht vom , AZ 53 R 246/12a, womit über Rekurs der H***** der Beschluss des Bezirksgerichts Tamsweg vom , TZ 421/2012, bestätigt wurde, den

Beschluss

gefasst:

Spruch

Der Revisionsrekurs wird zurückgewiesen.

Text

Begründung:

C***** ist aufgrund des Übergabsvertrags vom grundbücherlicher Alleineigentümer der Liegenschaft EZ ***** GB *****, bestehend aus den Grundstücken Nr 961/2 und Nr 961/4.

Im Eigentumsblatt der Liegenschaft ist gemäß Punkt 5.A) b) des Übergabsvertrags vom hinsichtlich aller zur Liegenschaft gehörigen Grundstücke das Besitznachfolgerecht gemäß § 20 lit a GBG angemerkt.

Punkt 5.A) b) des Übergabsvertrags lautet wörtlich:

„Als Entgelt für diese Übergabe verpflichtet sich der Übernehmer, Herr C***** für sich und seine Rechtsnachfolger im Besitze des ihm zukommenden Übergabsgutes zur Erbringung nachstehender

Leistungen:

A) zugunsten der Frau H*****

...

b) nach dem Ableben des Herrn C***** vereinbaren Herr C***** und Frau H***** ein so genanntes Besitznachfolgerecht für die gesetzlichen Erben der Frau H***** an den Grundstücken 961/2 und 961/4 der EZ ***** GB ***** ...

Herr C***** und Frau H***** erklären, vom Vertragsverfasser über das Wesen und die Wirkungen eines solchen Besitznachfolgerechtes eingehend belehrt worden zu sein und vereinbaren die Vertragsteile, dass dieses Besitznachfolgerecht grundbücherlich sichergestellt werden soll.

Frau H***** nimmt die Einräumung dieser Rechte hiermit vertraglich an.“

Das Erstgericht bewilligte aufgrund Punkt 2. des Dienstbarkeitsvertrags vom das Grundbuchsgesuch der Antragsteller auf Einverleibung der Dienstbarkeit des Gehens und Fahrens von Fahrzeugen auf der im nördlichen Teil des Grundstücks 961/2 der EZ ***** GB ***** gelegenen Fläche im Ausmaß von 27 m² für das Grundstück 961/3 der EZ ***** GB ***** und ordnete die entsprechende Ersichtlichmachung im Gutsbestand der Liegenschaft EZ ***** GB ***** an.

Das Rekursgericht gab dem Rekurs der H***** nicht Folge und erklärte den ordentlichen Revisionsrekurs für zulässig.

Rechtliche Beurteilung

Der dagegen von H***** erhobene Revisionsrekurs , mit welchem sie unter Berufung auf das angemerkte Besitznachfolgerecht die Abänderung der Entscheidungen der Vorinstanzen im Sinne einer Antragsabweisung beantragt, ist unzulässig.

Auch in Grundbuchsachen ist die Rechtsmittellegitimation nur bei Beschwer des Rechtsmittelwerbers gegeben (RIS Justiz RS0006491 [T1]; zuletzt 5 Ob 214/12z). Beschwert ist im Grundbuchsverfahren derjenige, der vor dem Erstgericht Gesuchsteller war und mit seinem Antrag nicht oder nicht zur Gänze durchgedrungen ist (RIS Justiz RS0006710 [T28]) oder dessen bücherliche Rechte durch die angefochtene Entscheidung beeinträchtigt sein können (RIS Justiz RS0006677; RS0006710).

Keine dieser Voraussetzungen trifft auf die Revisionsrekurswerberin zu: Weder hat sie das Grundbuchsgesuch eingebracht, noch ist sie durch die Stattgebung des Gesuchs der Antragsteller auf Einverleibung der Dienstbarkeit in einem bücherlichen Recht beeinträchtigt: Die Anmerkung des „Besitznachfolgerechts“ aufgrund Punkt 5.A) b) des Übergabsvertrags erfolgte nicht zugunsten der Revisionsrekurswerberin, sondern zugunsten ihrer gesetzlichen Erben.

Der Revisionsrekurs ist daher mangels Beschwer zurückzuweisen.