Geldwäscheprävention für Wirtschaftstreuhänder
1. Aufl. 2019
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S. 11. Einleitung
In vielen Kanzleien wurde die Geldwäscheprävention bislang etwas „stiefmütterlich“ behandelt. Man schätzte das Risiko, zu einer Geldwäsche instrumentalisiert zu werden, als relativ gering ein. Zudem stellen die notwendigen Compliance-Maßnahmen eine Belastung für den Klienten dar, welche mit der zunehmenden Serviceorientierung vieler Kanzleien, welche unter dem Überbegriff des „Klientenerlebnisses“ ihre Prozesse orientieren, schwer vereinbar waren. Auch das eigene Interesse an nichtverrechenbaren, scheinbar sinnlosen Compliance-Maßnahmen dürfte in vielen Kanzleien eher gering ausgefallen sein.
In der Praxis sind daher häufig leicht angestaubte Geldwäschehandbücher anzutreffen, welche aus einer Fülle an Gesetzestexten und einer nahezu unveränderten KSW-Vorlage liebevoll zusammengestellt wurden und seither - ihrer Bedeutung entsprechend - gut geschützt vor den negativen Einflüssen von Sonnenlicht - in geeigneter Weise archiviert wurden.
Mit der Ausweitung des Geldwäscherei-Tatbestands, den höheren Strafdrohungen und der Einführung von Geldwäscheprüfungen haben sich die Umstände grundlegend geändert. Geldwäscheprävention sollte nunmehr eine angemessene Priorität eingeräumt w...