StGB | Strafgesetzbuch
4. Aufl. 2017
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§ 87 Absichtliche schwere Körperverletzung
Schrifttum
S bei § 83 bis 85.
Übersicht der Kommentierung
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I. | Allgemeines | |
II. | Äußere Tatseite | |
III. | Innere Tatseite | |
IV. | Vollendung – Versuch | |
V. | Erfolgsqualifikationen nach Abs 2 | |
VI. | Abgrenzung | |
VII. | Strafe | |
VIII. | Konkurrenz |
I. Allgemeines
1
§ 87 normiert (anders als die § 84 bis 86) ein eigenständiges Delikt (einen „Tatbestand sui generis“: SSt 47/5 = RZ 1976/64; RS 0092570), wobei Abs 1 den Grundtatbestand und Abs 2 zwei Erfolgsqualifikationen (vgl dazu EvBl 1979/36 = SSt 49/37; RS 0089559) hiezu enthält; ist Abs 2 anwendbar, so ist daher stets auch Abs 1 im Urteilsspruch zu zitieren. § 87 ist ein Erfolgsdelikt (JBl 1992, 264; RS 0092626).
II. Äußere Tatseite
2
Tatbildlich handelt, wer einem anderen eine schwere Körperverletzung. (iSd § 84 Abs 1) zufügt. Nicht tatbestandsmäßig ist demnach die Zufügung einer schweren Verletzung nach § 84 Abs 2, 3 oder 5 (13 Os 142/99; RS 0112583). Zur Auslegung des Begriffs „Zufügen“ verweisen die EBRV 1971 (217) auf die Begehungsweisen des § 83 Abs 1, somit auf das Verletzen am Körper und das Schädigen an der Gesundheit; eine körperliche Misshandlung genügt demnach nicht (aA Messner, SbgK § 87 Rz 16). Der Sache...