StGB | Strafgesetzbuch
4. Aufl. 2017
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§ 229 Urkundenunterdrückung
Schrifttum
S bei § 223.
Übersicht der Kommentierung
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I. | Tatobjekt | |
II. | Äußere Tatseite | |
III. | Innere Tatseite | |
IV. | Abgrenzung bzw Konkurrenz | |
V. | Tätige Reue | |
VI. | Strafe |
I. Tatobjekt
1
Tatobjekt sind Urkunden iSd § 74 Abs 1 Z 7, über die der Täter nicht oder nicht allein verfügen darf. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine private oder um eine öffentliche Urkunde handelt; sie muss nur dem Urkundenbegriff entsprechen (s hiezu § 223 Rz 1 ff). Entscheidend ist das Verfügungsrecht über die Urkunde, nicht aber, wem sie gehört. Auch eine Urkunde, die dem Täter allein gehört, kann Deliktsobjekt sein, wenn ihn eine Herausgabe- oder Vorlegungspflicht trifft, weil er diesfalls nicht allein über die Urkunde verfügen darf (Bertel/Schwaighofer, BT II12 § 229 Rz 1; Hinterhofer/Rosbaud, BT II5 § 229 Rz 3). Stimmen alle Verfügungsberechtigten zu, scheidet § 229 aus.
1a
Geschützt sind nur echte und unverfälschte Urkunden (SSt 51/44 = EvBl 1981/107; 15 Os 130/87; 13 Os 7/99; Bertel/Schwaighofer, BT II12 § 229 Rz 1; Fabrizy, StGB12 § 229 Rz 2; Hinterhofer/Rosbaud, BT II5 § 229 Rz 1; Kienapfel/Schroll, WK2 § 229 Rz 7; Kienapfel/Schmoller, StudB BT III2 § 229 Rz 7); auf die inh...