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CFO aktuell 1, Februar 2008, Seite 17

Bilanzrechtsmodernisierung made in Germany

Vorbild für Österreich?

Alexander Schiebel und Christian Höllerschmid

Stellen Sie sich eine Prüfung aus deutschem Bilanzrecht vor: Der Rechnungswesenprofessor verteilt die Prüfungsangaben. Verwirrung unter den Studierenden: „Herr Professor, das sind ja die gleichen Fragen wie bei der letzten Klausur.“ „Stimmt“, sagt er, „aber die Antworten haben sich geändert.“

1. Einleitung

Am veröffentlichte das deutsche Bundesministerium der Justiz den lange erwarteten Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (Ref-E BilMoG). Im Gegensatz zu Österreich beabsichtigt Deutschland, in einem Schritt sein Bilanzrecht zu modernisieren und an die europäische Abschlussprüfer- und Änderungsrichtlinie anzupassen. Als vorrangige Ziele können dabei einerseits die Entlastung der KMU und andererseits die Annäherung an die International Financial Reporting Standards (IFRS) durch eine „Entrümpelung“ des Handelsgesetzbuches (HGB) um zum Teil nicht mehr gebräuchliche Wahlrechte genannt werden.

Die Reaktionen im Schrifttum waren bislang eher gemischt: Sie reichen von „ein intelligentes, ausgewogenes Werk deutscher Gesetzgebungskunst, dass (…) das über 100 Jahre alte HGB mit neuem Leben erfüllt“ (Prof. Claussen) über „das Verständnis der GoB wandelt sich“ (Pro...

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