Reverse Charge und Auftraggeberhaftung in der Bauwirtschaft
1. Aufl. 2012
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S. 1Vorwort
Seit Jahren stellt die Schattenwirtschaft im österreichischen Bau- und Baunebengewerbe ein bedeutendes steuer- und sozialrechtliches Problem dar. Schwerwiegende Betrügereien haben den Gesetzgeber erstmals im Jahr 2002 bewogen, eine maßgebliche Änderung des Umsatzsteuerrechts durchzuführen.
Die Regelung normiert eine umsatzsteuerrechtliche Sonderbehandlung von Bauleistungen, welche in der Praxis vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben des Baugewerbes zu Anwendungsproblemen führt. Da in vielen Fällen bereits die Frage der Subsumtion der erbrachten Leistungen unter den Begriff der Bauleistung Schwierigkeiten bereitet, werden in Abschnitt I die Besonderheiten des § 19 Abs. 1a UStG 1994 übersichtlich, vollständig und leicht verständlich dargestellt und wird anhand praxisnaher Beispiele das Verständnis für diesen Tatbestand erleichtert. Dadurch soll zum einen die Anzahl der steuerlichen Fehlbeurteilungen vermindert und zum anderen etwaigen verwaltungs- bzw. strafrechtlichen Konsequenzen vorgebeugt werden.
In engem Zusammenhang mit dieser Spezialregelung für Bauleistungen im Umsatzsteuergesetz steht die im Sozialversicherungsrecht verankerte Auftraggeberhaftung (AGH), mit der dem stetig zunehmenden Sozia...