Praxishandbuch Leasing
1. Aufl. 2017
Besitzen Sie diesen Inhalt bereits,
melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.
1. S. 100Einführung und Zielsetzung
Die österreichische Leasingwirtschaft erwies sich bis über den Beginn der Finanzkrise hinaus als Wachstumsbranche, die sich um ihre Liquidität keine Sorgen machen musste. Die Refinanzierung durch die Kreditwirtschaft war seit Ende der Zinsinversionsphase um 1990 zu keiner Zeit ein Engpass. Vielmehr bot das florierende Leasinggeschäft der Kreditwirtschaft attraktive Möglichkeiten zur Fristentransformation.
Leasingunternehmen refinanzierten sich daher vor der Finanzkrise häufig über revolvierend ausnutzbare Kreditrahmenverträge. Für langfristige Leasingverträge, wie sie vor allem beim Immobilienleasing üblich sind, wurden auf Seiten der refinanzierenden Bank in der Regel Derivate einbezogen. Als Sicherheit reichte bei Refinanzierung innerhalb einer Kreditinstitutsgruppe oft die formelle Weisungsgebundenheit des Tochterunternehmens, sonst Patronatserklärungen unterschiedlicher „Härte“ oder die stille Sicherungszession der Leasingforderungen. Alternative Refinanzierungsformen wie die Verbriefung von Leasing-Forderungen in ABS (Asset Backed Securities) wurden nur von sehr wenigen Leasingunternehmen genützt.
Mit Ausbruch der Finanzkrise geriet auch die Refinanz...