Praxishandbuch Urheberrecht
2. Aufl. 2019
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S. 36
Die Europäische Union hat maßgeblichen Einfluss auf das österreichische Urheberrecht. Dieses Kapitel bietet einen Überblick über alle urheberrechtlich relevanten Richtlinien der Europäischen Union.
5.1. Welchen Einfluss hat die EU auf die Entwicklung des Urheberrechts?
Der Einfluss der EU auf das österreichische Urheberrecht verstärkte sich seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 zunehmend: Zahlreiche einschlägige EU-Richtlinien waren und sind in das österreichische Urheberrechtsgesetz umzusetzen; in der österreichischen Rechtsprechung sind die unmittelbar anwendbaren Vorschriften des AEUV (zB Diskriminierungsverbot ausländischer Urheber bzw Leistungsschutzberechtigter, Grundsatz des freien Warenverkehrs, Wettbewerbsregeln) sowie Auslegung der EU-Richtlinien zum Urheberrecht durch den EuGH zu beachten.
Darüber hinaus ergeben sich aus der rasanten technischen Entwicklung (Computer- und Digitaltechnik, Zusammenwachsen der Kommunikations- und Telekommunikationsnetze, Internet) – die gerade das Urheber- und Leistungsschutzrecht unmittelbar tangiert – rechtliche Herausforderungen, die nur grenzüberschreitend auf europäischer bzw internationaler Ebene mit Aussicht auf Erfolg einer Lösung zugeführt werden können...