Steueroasen und Offshore-Strukturen
1. Aufl. 2013
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S. 213
8.1 Die steuerlichen Parameter im Überblick
Holdinggesellschaften dienen einerseits der Organisation einer Unternehmensgruppe, andererseits der grenzüberschreitenden Planung und Optimierung der Konzernsteuerquote. Sowohl die Entscheidung, ob eine Holding errichtet werden soll, als auch die Frage nach deren konkreter Organisation sind daher überwiegend von steuerlichen Überlegungen beeinflusst. Eine Antwort auf die Frage des steueroptimalen Holdingstandortes setzt voraus, dass sich der Unternehmer damit auseinandersetzt, was er mit der als Konzernspitze oder zwischengeschaltete Gesellschaft etablierten Holding bewirken will. Die mit einer zwischengeschalteten Holding beabsichtigten steuerlichen Motive lassen sich im Wesentlichen wie folgt zusammenfassen:
Umleiten von Dividenden zwecks Nutzung innerstaatlicher oder DBA-rechtlicher Steuerbefreiungen für Beteiligungserträge („Participation Exemption Shopping“).
Eliminierung bzw Reduzierung von Quellensteuern auf „Passiveinkünfte“, also auf Zinsen, Lizenzgebühren oder Dividenden („Treaty Shopping“, „Ruling Shopping“) und Vermeidung nicht verwertbarer ausländischer Quellensteuern.
Steuerfreie Realisierung von Veräußerungsgewinnen und Nutzung...