Schadenersatz im Kartellrecht
1. Aufl. 2017
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S. 1553. Aktiv- und Passivlegitimation
3.1. Aktivlegitimation
3.1.1. Grundsätzliches
Kartelle lösen regelmäßig nicht nur auf den vor- bzw nachgelagerten Stufen eine Kette von Reaktionen aus. Marktteilnehmer steuern ihr Marktverhalten nicht isoliert, sondern reagieren auf die sich ändernden Bedingungen, was wiederum zu Gegenreaktionen der anderen Marktteilnehmer führen kann. Kartelle können sich in der Wertschöpfungskette auf vor- und nachgelagerten Stufen vertikal auswirken, aber auch auf Unternehmen derselben Marktstufe horizontale Auswirkungen haben. Daneben können auch Produzenten von Komplementärgütern betroffen sein und das Verhalten von Kartellaußenseitern sowohl im horizontalen als auch im vertikalen Bereich beeinflussen. Diese Aktionen und Reaktionen haben unter Umständen auch Auswirkungen auf benachbarte Märkte. Dementsprechend können Kartelle und deren Folgen eine große Reichweite haben, die oft vorab nicht absehbar ist.
Kartellschäden können dementsprechend in alle Marktrichtungen ausstrahlen. Daher gibt es vor allem an den Enden der Reaktionskette keine Faustregel, wer für Kartellschäden aktiv klagslegitimiert ist. Im Einzelfall ist zu prüfen, ob die Aktivlegitimation im jeweilig...