Handbuch Bilanzsteuerrecht
1. Aufl. 2005
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S. 307Ansatz und Bewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten
Philip Göth
S. 309I. Einleitung
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Wolfgang Gassner war immer der Systematiker, einer, der die unterschiedlichsten Ansätze durch seine unbeirrbare wissenschaftliche Kraft auf einfache Grundprinzipien zurückführen konnte. Seine Sicht zur Systematisierung von Bilanzierungsfragen basierte, wie man heute sagen würde, auf einem „principles based approach“, der jedoch ergänzt wurde durch die souveräne Beherrschung des Katalogs der juristischen Auslegung. Wolfgang hat seine Begründungen nie auf Floskeln wie: „Es ist so, weil ich es sage“, oder „Es ist so, weil es viele sagen“, „weil es halt so ist“, „weil es vernünftig bzw gerecht ist“, oder auf ähnliche Phrasen verkürzt, wie das so viele tun. Seine wissenschaftliche Redlichkeit war es dabei, die oftmals auf die Grenzen der juristischen Wertung aufmerksam gemacht hat.
Dieser fundierte Zugang steht mit einem Phänomen in Widerspruch, das heute weit verbreitet ist. Mit dem Aufkommen der „internationalen Bilanzierungsstandards“, wie der US-GAAP oder IFRS, ist eine gewisse Ratlosigkeit hinsichtlich der anzuwendenden Systeme und Auslegungsgrundsätze aufgekommen. (Rz 22 ff) Diese Ratlosigkeit basiert...