Zentrale Fragen des GmbH-Rechts
1. Aufl. 2004
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S. 157X. Die Reformdiskussion in den 30er Jahren
Die Inflationszeit und Wirtschaftskrise der 1920er und Anfang der 30er Jahre gab der grundsätzlichen Kritik an der GmbH, die schon seit Erlassung des Gesetzes immer wieder aufgeflackert war, neuen Auftrieb. Die Diskussion um die GmbH erreichte allerdings nicht annähernd die Dimensionen der Aktienrechtsreformdiskussion dieser Zeit. Die wichtigsten Diskussionspunkte waren zunächst die beschränkte Haftung und die unzureichenden Gläubigerschutzinstrumente. Die Frage des Zusammenspiels von Einflussnahme und Haftung wurde Ende der Zwanzigerjahre in der wissenschaftlichen Diskussion breit geführt, mehrfach wurde der Gleichlauf von Herrschaft und Haftung verlangt.
1. GmbH und Ordoliberalismus
Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre beschäftigte sich eine Gruppe von Juristen und Volkswirten an der Universität Freiburg intensiv mit einer neuen wirtschaftspolitischen Konzeption für eine funktionierende Wettbewerbsordnung. Diese Gemeinschaft, die unter dem Stichwort der Freiburger Schule des Ordoliberalismus bekannt wurde, suchte die Grundlagen für eine „funktionsfähige und menschenwürdige Ordnung der Wirtschaft“ zu erarbeiten. Diese bestehe in einer Wettbe...