Zentrale Fragen des GmbH-Rechts
1. Aufl. 2004
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S. 30II. Zentrale Fragen des GmbH-Rechts
Die historische Analyse zeigt, dass die heute aktuellen und viel diskutierten Probleme der GmbH von Anfang an bekannt waren. Das Grundanliegen lag darin, die durch die strengen Gründungs- und Organisationsbestimmungen der deutschen Aktiengesetznovelle 1884 und der österreichischen Praxis der Konzessionsbehörden gerissene Lücke zu füllen, indem eine passende Rechtsform für solche Unternehmen zur Verfügung gestellt werden sollte, die sich nicht über den Kapitalmarkt finanzieren, aber die beschränkte Haftung der Gesellschafter in Anspruch nehmen wollen. Für die nicht kapitalmarktorientierte Gesellschaft konnte auf die strengen institutionellen Schutzvorkehrungen des Aktienrechts – insb Gründungsrecht, Aufsichtsrat und Bilanzpublizität – verzichtet werden.
Die dafür ersonnene GmbH sollte die beschränkte Haftung und einen gut funktionierenden Organisationsrahmen auch für kapitalmarktferne Gesellschaften zur Verfügung stellen. Neben der Frage nach (a) der Zulässigkeit der beschränkten Haftung bei nicht kapitalmarktfinanzierten Gesellschaften und nach dem Zweck der Haftungsbeschränkung waren – und sind – die Hauptdiskussionspunkte (b) die Frage nach der z...