Johannes Reich-Rohrwig/Theresa Szilagyi/Arno Zimmermann/Paul Rizzi/Constantin Call

Erbrecht Neu 2017

1. Aufl. 2016

ISBN: 978-3-7073-3596-5

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Erbrecht Neu 2017 (1. Auflage)

S. 1229. Kapitel

Erbunwürdigkeit von Ehegatten, Kindern und Dritten

Theresa Szilagyi/Johannes Reich-Rohrwig

9.1. Allgemeines

Wer erbunwürdig ist, weil er besondere – gesetzliche definierte – Verfehlungen begangen hat, erbt grundsätzlich nichts; und zwar auch ohne testamentarische Anordnung durch den Erblasser.

Das Gesetz unterscheidet zwei Arten von Erbunwürdigkeit, nämlich „absolute“ und „relative“ Erbunwürdigkeit.

9.1.1. Absolute Erbunwürdigkeit

Absolute Erbunwürdigkeit beseitigt die Erbfähigkeit von Gesetzes wegen, ohne dass es einer Anordnung durch den Erblasser bedarf. Vereinfacht gesprochen: Bei Verwirklichung der absoluten Erbunwürdigkeitsgründe muss der Erblasser keine „Enterbung“ anordnen; sie erfolgt automatisch (Regel), außer der Erblasser hat dem „Erbunwürdigen“ verziehen (Ausnahme).

Absolut erbunwürdig ist,

  • wer eine schwere gerichtlich strafbare Vorsatztat gegen den Erblasser oder die Verlassenschaft begangen hat oder

  • den letzten Willen des Erblassers absichtlich vereitelt bzw dies versucht hat.

9.1.2. Relative Erbunwürdigkeit

Relative Erbunwürdigkeit führt nur dann kraft Gesetzes zum Ausschluss des erbrechtlichen Erwerbs, wenn der Erblasser aufgrund seiner Testierunfähigkeit, Unkenntni...

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