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RWK 11, 15. November 2025, Seite 410

Fortführungsannahme und Jahresabschluss in der Unternehmenskrise

Unternehmens- und insolvenzrechtliche Perspektive

Erich Pummerer und Marcel Steller

Die Beurteilung der Angemessenheit der Prämisse der Unternehmensfortführung ist eine zentrale Aufgabe bei der Erstellung und Prüfung des Jahresabschlusses. In der Literatur wird bisher zwischen einer unternehmens- und insolvenzrechtlichen Perspektive unterschieden. Es wird dabei vertreten, dass zur Aufrechterhaltung der unternehmensrechtlichen Fortführungsprämisse geringere Anforderungen als an eine positive insolvenzrechtliche Fortbestehensprognose gestellt werden. Wir begründen in diesem Beitrag, warum das aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeiten von unternehmens- und insolvenzrechtlicher Einschätzung nicht sinnvoll ist. Auch unter Annahme der Unternehmensfortführung hat die Bilanzierung aufgrund des Vorsichtsprinzips allfällig negative Zukunftsaussichten gesetzeskonform zu berücksichtigen. Die in der Literatur vertretenen unterschiedlichen Wahrscheinlichkeitsmaßstäbe haben daher uE keinen Einfluss auf die Beantwortung der Frage, ob bei Aufstellung des Jahresabschlusses und bei dessen Prüfung der anzuwendende Sorgfaltsmaßstab eingehalten wurde.

1. Untersuchungsgegenstand

Die Annahme der Unternehmensfortführung (Going Concern) wird als zentral bei der Erstellung von Jahresabschlüss...

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