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Der Lückenschluss bei Share Deals
Änderungen des Grunderwerbsteuergesetzes 1987 im Rahmen des Budgetbegleitgesetzes 2025
Am wurde das Budgetbegleitgesetz 2025 (BBG 2025) im Bundesgesetzblatt (BGBl I 2025/25) kundgemacht. Im Rahmen dieses umfangreichen Gesetzespakets, das mehr als 70 Gesetze umfasst, wurden auch tiefgreifende Änderungen des Grunderwerbsteuergesetzes 1987 (GrEStG) beschlossen. Mit der Novelle verfolgt die Bundesregierung das Ziel, einen Lückenschluss bei der Grunderwerbsteuer zu vollziehen, um große Immobilientransaktionen („Share Deals“) steuerlich effektiver zu erfassen. Kernpunkte der Gesetzesänderung sind die Erweiterung der Tatbestände der Anteilsvereinigung bzw -übertragung und des Gesellschafterwechsels sowie verschärfte Regelungen für die neu geschaffenen „Immobiliengesellschaften“. Die neuen Bestimmungen treten am in Kraft. In diesem Beitrag sollen diese zentralen Änderungen im Detail vorgestellt werden.
1. Erweiterung der Tatbestände der Anteilsvereinigung bzw -übertragung und des Gesellschafterwechsels
1.1. Entwicklung
Die Grunderwerbsteuer als Rechtsverkehrssteuer knüpft seit jeher an den zivilrechtlichen Übergang von Grundstücken von einem Erwerber an einen anderen an. Allerdings kannte bereits das deutsche Reichsgrunderwerbsteuergesetz 1919 (§ 3), wie auch das österreichische Grunderwerbsteuergesetz 1955 (§ 1 Abs 3), den Auffangtatbest...