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IRZ 9, September 2008, Seite 389

Fair Valuesauf dem Prüfstein

Interview

Thomas Stenz und Evelyn Teitler-Feinberg

Herr Stenz, im Zusammenhang mit der Subprime-Crisis steht auch die unter IFRS immer häufiger erforderliche Marktbewertung, das so genannte „Fair Value Accounting” in der Kritik. Teilen Sie diese Kritik?

Ich teile eine generelle Skepsis gegenüber der Marktbewertung sehr wohl, wobei diese Kritik gerade im Zusammenhang mit der Subprime-Krise zumindest im Grundsatz nicht ganz angebracht ist. Viele Kritiker blenden die Tatsache aus, dass auch unter unseren aktienrechtlichen Bewertungsvorschriften (dem Niederstwertprinzip) ein Aktivum, bei welchem der Anschaffungs- oder Buchwert über dem Marktwert liegt, zum tieferen Marktwert zu bilanzieren ist. In diesem Sinne sind – auch ohne Bilanzierung nach IFRS – für diese Subprime-Positionen Marktwertbewertungen notwendig. Die Kritik mit Bezug auf Fair Value-Accounting greift in diesem Fall also etwas zu kurz.

Wieso wird dann trotzdem gerade jetzt die Kritik an der Marktbewertung so laut?

Meine persönliche Einschätzung ist: Dies hat primär mit der Größe der wertberichtigten Beträge und der großen Bedeutung der Finanzbranche und damit der Subprime-Krise für die globale Wirtschaft zu tun. Im Gegensatz zu anderen, ebenfalls umstrittenen Rechnungslegung...

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