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iFamZ 5, September 2008, Seite 241

Der Kinderbeistand - eine wichtige Unterstützung für Scheidungskinder?

Peter Barth

In der Fachwelt ist unumstritten, dass Kinder in gerichtlichen Obsorge- und Besuchsrechtsverfahren der Entlastung bedürfen, sind sie doch mit starken Umbrüchen ihrer Lebenswelt konfrontiert, die sie kaum verstehen können und an denen sie irgendwie mit schuld zu sein glauben. In dieser Situation brauchen sie besondere Unterstützung durch ihre Eltern. Diese sind dazu aber - verfangen in ihrem Paarkonflikt - oft nicht ausreichend in der Lage. Verständlich, dass Stellungnahmen der Kinder freudig aufgenommen werden, wenn sie den eigenen Verfahrensstandpunkt - zB im Obsorgestreit - stützen. Aber was, wenn nicht? Der Loyalitätskonflikt, in dem sich Kinder bei der Trennung ihrer Eltern durchwegs befinden, dieses Gefühl also, beiden Eltern zeigen zu wollen, dass man sie gerne hat, wird dadurch nur noch verschlimmert. Eine - anlässlich dramatischer Vorfälle bei einer im Fernsehen übertragenen zwangsweisen Übergabe eines Kindes im Rahmen eines Obsorgestreits - vom BMJ 2004 einberufene Expertengruppe hielt demgemäß die Einführung einer „Person, die das Kind in bestimmten familiengerichtlichen Verfahren begleitet“, für überlegenswert. Seit Herbst 2005 wurde dies in einem Modellprojekt erprobt.

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